"Die Übergabe der vielfältigen Aufgaben ist vollkommen geräuschlos verlaufen, wir werden von den in Schmallenberg für das Kanalnetz tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ruhrverbands und seiner Tochtergesellschaft, der RWG Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesellschaft mbH, bestens betreut", strich Burkhard König heraus. Auch der Blick auf die Gebühren ist eine Erfolgsgeschichte, so König weiter. "Wir haben die angestrebte Gebührenstabilität für die Menschen in unserer Stadt über zwölf Jahre erreicht und konnten die Gebühren zwischenzeitlich sogar senken. Angesichts der steigenden Bau- und Energiepreise müssen wir die Abwassergebühr im Jahr 2023 allerdings leicht anpassen. Wir liegen aber immer noch deutlich unter dem NRW-Durchschnitt. Die Gebührenhoheit liegt nach wie vor bei uns, daran hatte ja auch zu keinem Zeitpunkt ein Zweifel bestanden. Auch die Entscheidungen über Investitionen, die in das Kanalnetz getätigt werden müssen, treffen wir als Kommune."
Auch im Blick auf die ökologische Gewässerqualität im Stadtgebiet gibt es gute Nachrichten: Die notwendigen Kanalarbeiten zur Aufgeabe der Kläranlage Schmallenberg-Westfeld konnten im Sommer 2022 nach rund einjähriger Bautätigkeit abgeschlossen werden. Dazu musste ein rund 1,1 km langer Verbindungssammler von Inderlenne bis nach Westfeld entlang des Gewässers Lenne verlegt sowie ein 170 Meter langer Stauraumkanal zur Niederschlagswasserbehandlung in Westfeld gebaut werden. Die Verbindungssleitung vom Ortskern Westfeld bis zum Stauraumkanl wurde in der vorhandenen Trasse erneuert. Wegen der örtlichen Gegebenheiten waren die rund 1,1 Millionen Euro teuren Bauarbeiten eine große Herausforderung - unter anderen mussten eine Hochdruckgasleitung und die Landstraße L640 gequert sowie mehrere Gewässer gekreuzt werden. Die Projektplanung und -steuerung sowie Bauleitung erfolgte durch das Tochterunternehmen des Ruhrverbands, die RWG Ruhr-Wasserwirtschafts-Gesesllschaft mbH mit deren NIederlassung in Arnsberg.
Seit der Inbetriebnahme des neuen Stauraumkanals Mitte Juni 2022 wird das anfallende Abwasser aus den Ortsteilen Westeld, Ohlenbach und Hoher Knochen zur Reinigung der leistungfähigen Kläranlage Schmallenberg zugeführt. Die bisherige Kläranlage Schmallenberg-Westfeld sowie ein vorhandener Regenüberlauf in der Winterberger Straße konnten dadurch aufgegeben werden, was für die Lenne durch den Entfall der bisherigen Einleitungen von gereinigtem Abwaser eine erhebliche ökologische Aufwertung darstellt.
Neben der Gewässerökologie der Lenne profitieren auch die gebührenzahlenden Bürgerinnen und Bürger von der Baumaßnahme, denn der Ruhrverband spart durch die Aufgabe der Kläranlage einen dezentralen Betriebsstandort ein. Dies wiederum kommt der Stadt Schmallenberg durch Reduzierung des Ruhrverbandsbeitrags ab 2022 zugute.